Die Deutsche Volkspolizei nach Gründung der DDR

Nach Gründung der DDR behalten Uniformen, Dienstgradabzeichen u.a. in ihrer bisherigen Form zunächst ihre Gültigkeit.


Für uns das absolute Highlight unserer Austellung, unser Schaukasten mit Polizeieffekten ab dem 08.05.1945


dazu einige Erläuterungen :  

oben links Schulterstücke für einen Schutzmann und einen Oberschutzmann, so gültig vom 01.03.1946 bis zum 13.12.1948 (Schulterstücke wie Schutzpolizei des Reiches)

daneben v.l.n.r. Schulterstücke Polizei Sachsen ab 13.12.1948 Anwärter, Unterwachtmeister, Wachtmeister (Polizei und Feuerwehr), Oberwachtmeister (Polizei und Feuerwehr), Hauptwachtmeister (Polizei und Feuerwehr), rechter Kragenspiegel für Wachtmeister Sachsen, rechter Kragenspiegel Offiziere TraPo Thüringen, rechter Kragenspiegel Wachtmeister Feuerwehr Berlin, rechter Kragenspiegel für Offiziere der HVA und DGP (Stern ohne weitere Kennzeichnung), rechter Kragenspiegel MdI und DVP allgemein für Wachtmeisterdienstgrade (Schildwappen), darunter linker Kragenspiegel Wachtmeister Mecklenburg, linker Kragenspiegel Wachtmeister Brandenburg, Offizier Sachsen-Anhalt, Mützenschnüre schwarz, grün und silberfarben

mittlerer Bereich links - aus Aluminium geprägte runde Mützenabzeichen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg, daneben linker Kragenspiegel mit runder aus Aluminium geprägter sächsischer Auflage für Wachtmeister, daneben für Offiziere der TraPo Sachsen, daneben für Wachtmeister Feuerwehr Brandenburg, Mützenstern Bergmütze und Schirmmütze (mit Schildwappen) für HVA, DGP, Zentrale Dienststellen der DVP sowie DVP allgemein ab 1952, Mützensterne Sachsen, Thüringen, dann versetzt Mützenstern Sachsen-Anhalt, dann darunter Mützensterne Berlin, Brandenburg, Mecklenburg

mittlerer Bereich - vier (herstellerbedingt) verschiedene Schulterstücke für einen Meister (das dritte von rechts Feuerwehr) der auch als "Altmeister" bezeichnet wurde - mündlichen Überlieferungen nach war dieser Dienstgrad ehemaligen Polizeioffizieren des III. Reiches vorbehalten die in den neuen Länderpolizeien und der DVP keinen Offiziersrang bekommen durften

daneben rechts (leicht nach unten versetzt) Musterschulterstück für einen Oberwachtmeister um 1952/53

untere Reihe v.l.n.r. Schulterstücke für Offiziere/Generale - Unterkommissar, Kommissar, Oberkommissar, Rat, Oberrat (Feuerwehr), Kommandeur, Inspekteur, Generalinspekteur

                Die Deutsche Volkspolizei nach der Abschaffung der Länder

Am 23.07.1952 tritt in der damaligen DDR das "Gesetz über Veränderungen im Staatsaufbau der DDR" in Kraft, die Länder in der damaligen DDR werden abgeschafft, es werden Bezirke gegründet. An die Stelle der länderspezifischen Polizeiabzeichen tritt das Schildwappen der Deutschen Volkspolizei.

Paar Kragenspiegel für Wachtmeister der DVP mit dem Schildwappen der DVP. Gültig ab 1949 in den zentralen Dienststellen des MdI, ab dem 23.07.1952 für alle Angehörigen der Deutschen Volkspolizei.

Vorschriftsmäßig uniformiert zeigt sich diese Anwärterin der Deutschen Grenzpolizei. Die Baskenmütze ziert der einheitliche Mützenstern mit dem Schildwappen der DVP. Die Sterne auf den Kragenspiegeln weisen keine Kennzeichnung auf. Die Anwärterin trägt zur dunkelblauen Jacke eine blaue Bluse mit rotem Binder.


Mützenabzeichen für die Bergmütze sowie Ärmelschild "G" für Angehörige der Deutschen Grenzpolizei.


Hauptwachtmeister der Grenzpolizei mit Ärmelabzeichen "G".

  Die Deutsche Volkspolizei vom 01.10.1954 bis zum 03.10.1990

Ab dem 01.10.1954 treten für die Deutsche Volkspolizei gravierende Veränderungen in Kraft. Die bisherige blaue Uniform wird durch eine neue, grüne Uniform ersetzt. Neue Effektenfarben (grün für die DVP allgemein, kornblumenblau für die Transportpolizei) werden eingeführt, die Feuerwehr behält malino als Waffenfarbe. Hellgrün als Effektenfarbe der Bereitschaftspolizei wird im Jahr 1958 eingeführt. 

An die Stelle der Mützensterne tritt ein Eichenlaub  dessen Mitte das Schildwappen der DVP ziert.



Bei der Deutschen Grenzpolizei werden die khakifarbenen Uniformen sowie die schwarz/rot/goldenen Mützenabzeichen der KVP übernommen.




Dieses Bild zeigt einen Aspiranten (Offiziersanwärter) der Deutschen Grenzpolizei in der Uniform der KVP. Das Bild entstand 1954.



Uniformierungsbeispiel für einen Hauptmann der Deutschen Grenzpolizei in der Uniformierung der KVP mit schwarz/rot/goldenem National und grünen, schwarz eingefassten Kragenspiegeln an der Dienstuniform. Das Bild entstand 1952.




    Schaukasten mit den, ab dem 01.10.1954 gültigen Effekten der Deutschen Volkspolizei




Im Jahr 1960 wurden auch Schulterstücke für Generale der Transportpolizei, mit kornblumenblauer Biesentuchunterlage (links) und mit malinofarbener Biesentuchunterlage für Generale der Feuerwehr (rechts) aus Metallgespinst, eingeführt.


Dieser Leutnant der VP trägt bereits die ab 1960 gültigen Schulterstücke. Die Kragenspiegel sind noch die, in der ab 1954 gültigen Ausführung.


Mit Einführung der neuen Uniformierung werden bei der DVP auch Tschakos eingeführt. Diese Tschakos werden bis 1962 getragen und dann per Ministerbefehl abgeschafft, eingesammelt und verbrannt. Daher sind nur wenige dieser Stücke erhalten geblieben. Im Bild einer der noch selteneren Tschakos der Transportpolizei, die nur in geringen Stückzahlen hergestellt wurden.                                                                                                                                   Im Jahr 1961, nach Einführung des Staatswappens wurde das geprägte Schildwappen durchbohrt, es wurde ein speziell gefertigtes, emailiertes Staatswappen der DDR auf den Stern aufgesetzt.

Ab dem Jahr 1967 werden bei den Wachtmeisterdienstgraden der Deutschen Volkspolizei Schulterstücke aus fünf nebeneinanderliegenden Plattschnüren getragen. Neu ist auch die graue Waffenfarbe für den Strafvollzug. Eine erneute Veränderung im Aussehen der Schulterstücke ist im Jahr 1980 zu verzeichnen.


Schaukasten mit den, ab 1967 gültigen Schulterstücken der Wachtmeisterdienstgrade in der DVP. In der oberen Reihe die Schulterstücke von 1967 - 1980, darunter die ab 1980 gültigen.


Schaukasten mit Effekten, die abweichend zur Deutschen Volkspolizei allgemein bei den kasernierten Einheiten  (Bereitschaftspolizei sowie Kompanien der Transportpolizei) sowie an den Schulen der DVP getragen wurden.

_______________________________________________________________________________

Für die Offiziere der Deutschen Volkspolizei gelten ab dem Jahr 1960 ebenfalls neue Schulterstücke. Zwar bleibt die Machart der Schulterstücke gleich, ab sofort zieren aber neue, kleinere Sterne die Schulterstücke, die zudem auch anders angeordnet werden. Diese Offiziersschulterstücke bleiben dann bis 1990 unverändert. Bei den Generalen werden bereits 1966 neue Schulterstücke eingeführt, die dann 1980 nochmals verändert werden.


Schaukasten mit Effekten für Offiziere und Generale der Deutschen Volkspolizei in der Zeit von 1960 - 1990





Eine  Besonderheit in der Uniformierung gibt es bei den Polizeifliegerkräften der DVP. Hier werden die Uniformen und Schulterstücke der Transportpolizei getragen, dazu trägt man Kragenspiegel und Mützenabzeichen der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee.


In der fast einundvierzigjährigen Geschichte der DDR wurden durch das Ministerium des Inneren eine Vielzahl staatlicher Auszeichnungen an Polizistinnen und Polizisten verliehen. Eine Übersicht dieser Auszeichnungen zeigen wir in diesem Schaukasten.

_______________________________________________________________________________

Die hier gezeigten Schulterstücke nach bundesdeutschem Vorbild waren für die Einführung in der DVP vorgesehen. Während sie in Sachsen nicht getragen wurden, sollen sie in anderen Teilen der untergehenden DDR noch vor dem 03.10.1990 eingeführt worden sein.